Geschafft: Elmshorn ist „Fairtrade-Town“!

Jetzt kam die offizielle Bestätigung von TransFair in Köln:
 
Elmshorn hat alle Kriterien erfüllt und ist „Fairtrade-Town“.
 
Nach vielen Vorbereitungen war im November 2016 die Bewerbung eingereicht worden, unterzeichnet von Bürgermeister Volker Hatje. „Es hat einiger Anstrengungen bedurft, aber es hat sich gelohnt – toll, dass Elmshorn die Auszeichnung bekommen hat!“ So Albert Röhl vom Weltladen TOP 21, zugleich Sprecher der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe.
Der Faire Handel ist verstärkt im Aufwind:
 
2015 wurden erstmals für mehr als eine Milliarde Euro fair gehandelte Produkte in Deutschland verkauft. Entsprechend erfolgreich läuft auch die internationale „Fairtrade-Town-Kampagne“ in derzeit 26 Ländern. In Deutschland wird sie vom Verein TransFair in Köln gestaltet, der auch für die Vergabe des Fairtrade-Siegels zuständig ist. Ziel ist, dass auch Kommunen sich für Fairtrade und nachhaltige Beschaffung einsetzen. Bereits 477 Städte, Gemeinden und Kreise sind hierzulande ausgezeichnet worden, in Schleswig-Holstein 16.
 
Elmshorn hat bereits 2014 entschieden, sich um den Titel zu bemühen. Die Bewerbung dafür, unterzeichnet von Bürgermeister Volker Hatje, war dann vergangenen November abgeschickt worden. Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Stadtverordneten, bei öffentlichen Sitzungen und im Bürgermeister-Büro werden Kaffee und andere Produkte aus Fairem Handel angeboten. Zudem gibt es eine ganze Reihe von Einzelhandelsgeschäften, die derartige Waren im Angebot haben. Spezialisiert auf Faires ist der Weltladen TOP 21, seit fast 20 Jahren in Elmshorn tätig.
Auch öffentliche Einrichtungen unterstützen aktiv die Bewerbung – so die Erich-Kästner-Gemein-schaftsschule, die Gewerkschaft ver.di, die VHS und die Friedenskirchengemeinde. Das Stadtmarketing war ebenfalls beteiligt. In den lokalen Medien, so auch in dieser Zeitung, wurde das Thema einige Male behandelt. Berichte in den örtlichen Medien zählen zu den Bewerbungskriterien.
 
Zwischendurch stockte allerdings der Bewerbungsprozess. Das hing unter anderem damit zusammen, dass Mitglieder der damit befassten Steuerungsgruppe – aus Zivilgesellschaft, Kommunalpolitik und Verwaltung besetzt – ausfielen, etwa durch Umzug. „Es war schon mit viel Aufwand verbunden. Zudem ist alles ehrenamtlich geleistet worden.“, erläutert Albert Röhl, Sprecher der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe und ansonsten im Weltladen TOP 21 aktiv.
 
Ein weiteres Hemmnis war längere Zeit, dass nicht genügend Gastronomie-Betriebe gefunden werden konnten. Bei der Einwohnerzahl von Elmshorn müssen das mindestens fünf sein. Diese müssen wenigstens ein Kaffee- und ein anderes Produkt aus Fairem Handel im Angebot haben. „Jetzt sind genügend dabei, durch viel Kontaktarbeit“, stellt Albert Röhl erleichtert fest.
Es handelt sich um folgende gastronomische Betriebe: Das „Glacehaus“ (Restaurant im Gewächshaus) in der Kaltenweide, das portugiesische Café „Algarve“ und das Bistro „Boje mio“ (beide in der Holstenstraße), „Tchibo“ in der Königstraße und das Diakonie-Café „Mittendrin“ am Alten Markt, im Haus der Kirche. Dabei ist auch die Kantine im Haus des Kreises Pinneberg in der Kurt-Wagener-Straße, die für Publikum allgemein zugänglich ist. Positiv sieht man bei der Steuerungsgruppe, dass inzwischen noch weitere gastronomische Einrichtungen Interesse zeigen und viele schon vermehrt nachhaltige Produkte anbieten – wie auch die Elmshorner Geschäftswelt allgemein.
 
„Jetzt kann endlich die Auszeichnungsfeier geplant werden“, freut sich Albert Röhl: „Das öko-faire Catering wäre schon mal gesichert.“

Nach oben